Patriot-Lieferung an die Ukraine: Premier „erfreut“ über Kreml-Reaktion

„Sie zeigt, dass wir bei der Mobilisierung gegen Putin eine Rolle spielen“

Regierungschef Marcel Ciolacu | Archivfoto: gov.ro

Bukarest (ADZ) - Regierungschef Marcel Ciolacu (PSD) hat im Zuge der Behördenüberlegungen bezüglich der Lieferung eines bodengestützten Flugabwehrsystems vom Typ Patriot an die Ukraine eröffnet, sich diesbezüglich bereits telefonisch mit Staatspräsident Klaus Johannis ausgetauscht zu haben – der einschlägige Beschluss werde allerdings im Obersten Verteidigungsrat des Landes (CSAT) gefasst. Im Gespräch mit dem Nachrichtensender Digi 24 relativierte der Premier zudem ein Statement von Verteidigungsminister Angel Tîlvăr (PSD): Dieser habe keineswegs von „schweren Bedenken“ gegenüber einer derartigen Lieferung gesprochen, sondern bloß darauf hingewiesen, dass das einzige voll funktionsfähige Patriot-System für unser Land unabkömmlich sei, dessen Sicherheit letztlich oberste Priorität haben müsse, erläuterte Ciolacu. Darüber hinaus zeigte sich der Regierungschef „erfreut“ über die entnervte Reaktion Moskaus auf die jüngst erfolgte Ankündigung von Präsident Johannis bezüglich einer möglichen Patriot-Lieferung an das kriegsgebeutelte Nachbarland – die Reaktion des Kreml und dessen kaum kaschierte Drohungen würden einmal mehr unter Beweis stellen, dass man es „mit einem Aggressor und Diktator“ zu tun habe und dass Rumänien im Rahmen der „Mobilisierung gegen den Autokraten Putin eine Rolle spielt“, so Ciolacu.

Medien und Politbeobachter erwarten, dass das Staatsoberhaupt noch diese Tage eine Sitzung des Obersten Verteidigungsrates einberufen wird, um umgehend in puncto Patriot-Lieferung an die Ukraine zu entscheiden. Rumänien verfügt gegenwärtig über vier von insgesamt sieben kaufvertraglich vereinbarten bodengestützten Flugabwehrsystemen diesen Typs, davon ist allerdings bloß eines voll einsatzfähig.