Bukarest (ADZ) - Verteidigungsminister Vasile Dîncu (PSD) ist am Montag doch noch zurückgetreten – knapp zwei Wochen nach seinem Fauxpas in puncto Ukraine-Krieg und bloß einen Tag vor der für Dienstag angesetzten Sitzung des Obersten Verteidigungsrats (CSAT). Als überraschend erwies sich dabei vor allem der gegenüber Premier Nicolae Ciucă (PNL) angeführte Grund für den Schritt zurück – es sei für ihn „unmöglich, mit dem Obersten Befehlshaber des Heeres, Staatspräsident Klaus Johannis, zusammenzuarbeiten“, von daher wolle er „Beschlussfassungen und Projekte“ seines Ressorts nicht beeinträchtigen, so Dîncu. Von den Medien wenig später auf sein offenbar angespanntes Verhältnis zum Staatschef angesprochen, begnügte sich Dîncu anzudeuten, dass dieses schon seit geraumer Zeit belastet war – Johannis habe ihm zwar „keine konkreten Vorwürfe“ gemacht, doch habe er seit Monaten immer wieder hören müssen, angezählt zu sein.
Dîncus Rücktritt erfolgt nach etlichen Schnitzern, wobei sich der jüngste bekanntlich zum Eklat entwickelte: In einer Talkshow hatte sich der Verteidigungsminister für Verhandlungen zwischen dem Westen und Russland als „einzige Friedenschance für die Ukraine“ ausgesprochen – letztere werde wohl kaum selbst Zugeständnisse gegenüber Russland, gegebenenfalls auch territoriale, machen können.
Das Statement hatte Dîncu harsche Kritik sowohl seitens Staatschef Johannis als auch Premier Ciucă und PSD-Chef Marcel Ciolacu beschert: Der Präsident empfahl Dîncu, sich in puncto Position des eigenen Landes sowie der EU zum Ukraine-Krieg besser zu informieren, während Ciolacu verlautbarte, dass ein Verteidigungsminister „keine Meinungen“ abzugeben, sondern sich an die Richtlinien der Regierungspolitik zu halten habe.