Bukarest (ADZ) - Ex-Entwicklungsministerin Elena Udrea hat am Dienstag ihre Kandidatur für den Parteivorsitz der Liberaldemokraten beim Konvent vom 23. März angekündigt. Udrea wird damit wichtigster Herausforderer von PDL-Chef Vasile Blaga, der den Schritt zurück trotz haushoher Wahlniederlage seiner Partei bei der jüngsten Parlamentswahl ablehnt.
Gegenüber der Presse erläuterte Udrea, an ihre Erfolgschancen zu glauben – sonst wäre sie nicht angetreten. Die Partei müsse neu aufgebaut werden und endlich Opposition betreiben. Sie selbst verfüge über die nötige Energie und Kraft, um den Kampf mit den aktuellen Machthabern aufzunehmen, so die 39-Jährige.
Politbeobachter sehen mit Udreas Kandidatur jedoch keinen „neuen Wind“ in der Partei wehen – mit ihr und Blaga trete weiterhin die „alte Garde“ an. Der Presse zufolge, die sich auf Insiderangaben beruft, sieht auch die Partei Udreas Vorstoß mit gemischten Gefühlen entgegen: Ihr Image sei angeschlagen, auch habe die Bukarester PDL-Filiale unter ihrem Vorsitz bei den Lokalwahlen eine Niederlage sondergleichen erlebt.
Soziologen bezweifeln indes, dass die rumänische Parteienlandschaft reif für den Vorsitz einer Frau ist – hier seien die patriarchalen Strukturen noch viel zu tief verwurzelt. Formell beglückwünschten die rumänischen Politiker jedoch Udreas Entschluss – beginnend mit PDL-Chef Blaga bis hin zu Senatschef Antonescu.