Bukarest (ADZ) - Da Rumänien mit bereits mehr als 500 COVID19-Infektionsfällen inzwischen zur „gelben Region“ geworden ist und die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hierzulande weiter zunimmt, hat der Krisenstab der Regierung am Montag Vorbereitungen für Phase 4, der letzten des Krisenplans, eingeleitet, die vor allem das Gesundheitssystem betreffen.
So müssen auf Verordnung von Innenminister Marcel Vela seit Dienstag alle Krankenhäuser, öffentliche wie private, binnen 48 Stunden geleert werden, um Platz für die befürchtete Flut von COVID19-Patienten zu schaffen. Entlassen werden zurzeit alle Patienten, die nicht als Notfall gelten; chirurgische Eingriffe haben, ausgenommen Not-OPs, vertagt, ärztliche Untersuchungen und Termine bei Fachärzten ebenfalls aufgeschoben zu werden. Die Krankenhausleitungen haben des Weiteren umgehend über Arbeitszeiten, insbesondere über Bereitschaftsdienst- und Schichtsystem, zu befinden, hieß es in der Ministerverordnung, die vorerst für zwei Wochen gilt.
Um einer Ansteckung der bisher völlig ungeschützten Hausärzte einigermaßen vorzubeugen, hat die Leitung der staatlichen Krankenkasse (CNAS) ihrerseits am Montag der Regierung eine Gesetzesvorlage unterbreitet, die eine für den Zeitraum des Notstands geltende Aussetzung der bisher verpflichtenden Nutzung der elektronischen Gesundheitskarte vorsieht und den Hausärzten die Möglichkeit telefonischer Beratungen einräumt. Den Patienten sollen Rezepte überdies zugemailt werden können, damit sich deswegen weder Patient noch Hausarzt bis zur Praxis begeben müssen.
Der Gesetzesvorschlag der Krankenkasse könnte vom Kabinett Orban noch im Laufe dieser Woche bzw. schon auf der nächsten Regierungssitzung gebilligt werden.