Piatra Neamț/Bukarest (ADZ) – Im Kreiskrankenhaus Piatra Neamț ist es am Wochenende zu einer Brandkatastrophe gekommen: Ein Großbrand auf der Intensivtherapie des Hospitals kostete zehn Covid-19-Patienten das Leben, weitere sieben Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
Das Feuer war am frühen Samstagabend aus noch ungeklärten Gründen auf der Intensivstation der Klinik ausgebrochen, wobei die medizinischen Geräte und Sauerstoffflaschen vor Ort die Flammen noch mehr entfacht haben dürften. Die Feuerwehr traf zwar bloß fünf Minuten nach Eingang des Notrufs am Brandherd ein und konnte die Flammen binnen 20 Minuten löschen, doch kam für zehn an Beatmungsgeräte angeschlossene Covid-19-Patienten jede Hilfe zu spät: Acht verloren in der lichterloh brennenden Intensivstation ihr Leben, weitere zwei starben wenige Minuten nach ihrer Verlegung. Sieben weitere Personen, darunter zwei Krankenschwestern und der Bereitschaftsarzt, der seine Patienten aus den Flammen retten wollte, erlitten schwere Brandverletzungen. Wie Augenzeugen der Presse berichteten, soll der Bereitschaftsarzt Cătălin Denciu mehrere Patienten aus der Flammenhölle gerettet haben, bevor seine Corona-Schutzkleidung schließlich Feuer fing und er „wie eine Fackel brannte“. Der Anästhesist, der Verbrennungen auf mehr als 40 Prozent der Körperoberfläche erlitt, wurde am Sonntagmorgen in das belgische Königin-Astrid-Militärkrankenhaus ausgeflogen, das europaweit als führend bei der Behandlung und Nachsorge von Brandverletzungen gilt.
Insgesamt hatten 16 schwerkranke Covid-19-Patienten auf der völlig ausgebrannten Intensivtherapie gelegen. Gesundheitsminister Nelu Tătaru (PNL) begab sich noch am gleichen Abend zum Katastrophenort, während die Regierung einen Krisenstab einrichtete.