Bukarest (ADZ) – Zunächst hatte der stellvertretende NATO-Generalsekretär Mircea Geoană auf die gegen ihn erhobenen Vorwürfe der als Plagiatsjägerin bekannten Journalistin Emilia Șercan noch ruhig reagiert, doch sein Ton hat sich verschärft.
Hieß es anfangs noch, dass er seine Doktorarbeit „ehrlich“ verfasst und nicht das Gefühl habe, „die zur betreffenden Zeit“ geltenden Regeln verletzt zu haben, spricht Geoană jetzt von einer neuen Fake-News-Kampagne und von schmutzigen Angriffen. Hinter den „falschen“ Plagiatsvorwürfen stehe Vorsatz, zumal „mehrere Antiplagiats-Softwareanwendungen gezeigt hätten, dass es keine Ähnlichkeiten zwischen seiner Doktorarbeit und anderen Texten gebe“, sagte er. Nach der Prüfung von Geoanăs Doktorarbeit zum Thema der Entwicklungen in der nordatlantischen Region und deren Auswirkungen auf den Weg Rumäniens in NATO und EU hatte Șercan behauptet, dass Geoană auf mindestens 78 von insgesamt 279 Seiten abgeschrieben habe. Dabei habe er, so die Journalistin in der Publikation PressOne, massiv aus Berichten der amerikanischen Präsidenten Bill Clinton und George W. Bush übersetzt, die Auszüge aber nicht klar als Zitat markiert.