Bukarest (ADZ) - Die Universität Bukarest will tiefgreifende Änderungen der bei Plagiatsvorwürfen gegen Amtsträger und „wissenschaftlichen Werken“ von Häftlingen geltenden Regelungen anstoßen. In einer Pressekonferenz bezeichneten der Rektor der Uni Bukarest, Mircea Dumitru, und der Vorsitzende ihres Ethikausschusses, Marian Popescu, es am Donnerstag als unvertretbar, dass bei Plagiatsvorwürfen gegen Amtsträger aufgrund von Regierungserlassen nun nicht die Mutteruni der Doktortitelträger, sondern ein Ethikrat des Bildungsministeriums befinde – man könne nicht umhin, sich zu fragen, „weshalb gerade wir keine Vorwürfe über akademische Fauxpas von Amtsträgern prüfen dürfen?“ Der umstrittene Ethikrat des Bildungsressorts hatte bekanntlich tags davor Vizepremier Oprea und 2012 schon Premier Ponta von jedem Plagiatsverdacht freigesprochen.
Laut Rektor Dumitru müssen Änderungen sowohl im Bereich des Bildungs- und Forschungsrechts als auch auf Ebene „korrupter oder korrumpierbarer akademischer Kreise“ durchgezogen werden. Bezüglich der „wissenschaftlichen Arbeiten“ von VIP-Häftlingen, denen die überwiegend abgekupferten Werke meist mildere Haftbedingungen oder eine frühzeitige Haftentlassung einbringen, sagte Dumitru, dass diese Regelung abgeschafft gehöre. Ohne zügige Änderungen riskiere Rumäniens gesamte akademische Welt in Verruf zu geraten, so der Rektor.