Bukarest/Großwardein (ADZ) - Das Bildungsministerium hat nach Angaben von Ressortminister Sorin Cîmpeanu (PNL) das hochumstrittene Urteil des hauptstädtischen Berufungsgerichts, durch das letzten Monat insgesamt drei Anzeigen betreffend die plagiatsverdächtige Dissertation von Regierungschef Nicolae Ciucă (PNL) annulliert worden waren, beim Obersten Gericht angefochten. Wie der Bildungsminister am Rande eines Arbeitsbesuchs in Großwardein/Oradea hervorhob, seien er und sein Ressort um die „Klärung der Angelegenheit“ bemüht, weswegen die dem Bildungsministerium unterstellte Behörde für Hochschulbildung, Forschung, Entwicklung und Innovationsförderung (UEFISCDI) bei der Höchstinstanz Rechtsmittel gegen besagtes Urteil eingelegt habe.
Cîmpeanu war in Großwardein nach Angaben der Lokalpresse gehörig in Bedrängnis geraten - auf einer Pressekonferenz wollten die Reporter nämlich u.a. von ihm wissen, wie er sich als Bildungsminister in einem Kabinett fühle, dem ein mutmaßlicher Plagiator vorsteht, und was er gegen dieses hierzulande zunehmende wissenschaftliche Fehlverhalten zu unternehmen gedenke. Cîmpeanu erwiderte, sich wie eine Person zu fühlen, die „die Wahrheit ans Tageslicht“ bringen wolle, und fügte hinzu, dass jeder, der sich eines derartigen Fehlverhaltens schuldig mache, den Preis dafür zu bezahlen habe.
Das hochumstrittene Urteil hatte ein der PNL nahestehender Richter des Berufungsgerichts Bukarest gefällt, nachdem der unter Plagiatsverdacht stehende Regierungs- und PNL-Chef gegen das Bildungsressort und die UEFISCDI geklagt hatte. Besagter Richter, der wenige Tage nach diesem Urteilsspruch die Verrentung beantragte, hatte sein Urteil u.a. mit der „Notwendigkeit von Stabilität an der Regierungsspitze“ begründet.