Bukarest (ADZ) – Das politische Exekutivbüro der regierenden Liberalen hat am Wochenende mit überwältigender Mehrheit für den umgehenden Parteiausschluss des früheren Parteichefs Ludovic Orban gestimmt – 31 Mitglieder des Exekutivbüros sprachen sich dafür aus, bloß zwei dagegen, während weitere zwei sich der Stimme enthielten. Der Beschluss der PNL-Führung, den 58-Jährigen nach immerhin knapp 30-jähriger Parteimitgliedschaft aus der PNL auszuschließen, muss nun als Nächstes auch vom Landesrat der PNL abgesegnet werden. Grund für Orbans Rausschmiss war dessen Dauerkritik an der neuen PNL-Spitze sowie an Staatspräsident Klaus Johannis gewesen.
Orban selbst sagte der Presse anschließend, er fühle sich „geehrt“, auf der Abschussliste einer „Bande von Zerstörern“ zu stehen, und stellte klar, umgehend ein eigenes politisches Konstrukt aus der Taufe heben zu wollen. Der neuen PNL-Leitung sowie dem Staats-oberhaupt warf Orban abermals vor, sowohl Liberale Partei als auch „Demokratie und bürgerliche Koalition“ mutwillig zerstört zu haben, um die PSD abermals an die Macht hieven zu können. Johannis habe sich „bei den 6,5 Millionen Wählern zu entschuldigen“, die bei der jüngsten Präsidentenwahl ihr Vertrauen in ihn gesetzt hätten und die er nun verrate, während die neue PNL-Spitze offenkundig selbst vor „politischer Prostitution“ nicht zurückschrecke, da sie immerhin bereit scheine, „das Bett“ mit „dem Feind“, der PSD, zu teilen, sagte Orban.
Er selbst fühle sich nunmehr „frei“, sich gemeinsam mit jenen liberalen Kollegen, die noch „Anstand und Respekt gegenüber den Menschen“ besäßen, einem „neuen, gesunden politischen Konstrukt“ zu widmen, das auf „christlichen Werten und einer liberalen Ideologie“ aufbauen werde, so Orban.