PNL-Vize wirft Partei Waffenruhe mit der PSD vor

Săftoiu: Daher auch unsere kläglichen Wahlergebnisse

Bukarest (ADZ) – Die erste stellvertretende Chefin und Koordinatorin der Bukarester Liberalen, Adriana Săftoiu, wirft ihrer Partei eine seit rund einem Jahrzehnt währende „Non-Combat-Haltung“ gegenüber der PSD vor, die der PNL letztlich bloß schmerzliche Wahlniederlagen beschert habe – einschließlich bei der jüngsten Kommunalwahl. Auf der Vollversammlung einer Bukarester PNL-Filiale sagte Săftoiu, dass es ihr zwar widerstrebe, offen von einem „abgekarteten Spiel“ zu sprechen, doch könne man nicht umhin festzustellen, dass die Liberalen sich „seit zehn Jahren so verhalten, als wäre die PSD in den verschiedenen Hauptstadtbezirken schlicht unschlagbar“ – man habe daher lieber gleich das Handtuch geworfen und von jedwedem tatsächlichen Oppositionsdruck abgesehen.

Etliche Parteikollegen gaben Săftoiu recht: Die PNL habe sich vor Offensiven gegenüber der PSD vor allem in der Hauptstadt regelrecht gedrückt – dies müsse sich künftig ändern. Andererseits gab es auch Stimmen, die den Vorwurf über ein jahrelang abgekartetes Spiel zwischen PNL und PSD als abstrus zurückwiesen. So meldete sich der frühere PNL-Chef Crin Antonescu prompt zu Wort, um gegenüber den Medien klarzustellen, dass PNL und PSD „bloß in USL-Zeiten zusammengearbeitet haben“, sowohl davor als auch danach hätten sich die Liberalen stets in Opposition zur PSD befunden, so Antonescu.