Warschau/Bukarest (ADZ) – Polen will die unter französischer Führung stehende NATO-Eingreiftruppe in Rumänien, mit der das Verteidigungsbündnis infolge der russischen Invasion in der Ukraine seine Ostflanke verstärken will, mit weiteren Soldaten unterstützen. Das teilte Premierminister Nicolae Ciucă (PNL) am Donnerstag auf einer in Warschau gestiegenen Pressekonferenz mit seinem polnischen Amtskollegen Mateusz Morawiecki nach einer gemeinsamen Sitzung der polnischen und rumänischen Exekutive mit. Polens Regierungschef sagte seinerseits, sich mit seinem rumänischen Amtskollegen einig gewesen zu sein, dass die internationalen Sanktionen gegen Russland verschärft und ausgeweitet gehörten – u.a. auf das gesamte Bankensystem der Russischen Föderation, da dieses „die russische Kriegsmaschinerie“ speise. Beide Ministerpräsidenten hoben weiters hervor, dass Europa dringend Energieautarkie anstreben und seine Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen drastisch zurückfahren muss. Morawiecki sagte, es seien gemeinsam Strategieansätze erörtert worden, um Erdgas künftig aus anderen Quellen, etwa aus Aserbaidschan, zu beziehen. Ciucă und Morawiecki befürworteten zudem EU-Beitrittsperspektiven für die Ukraine, die Republik Moldau und Georgien; auch unterstrich der polnische Premier, dass sein Land einen umgehenden Schengen-Beitritt Rumäniens unterstützt.
Die Regierungen beider Länder unterzeichneten am Donnerstag eine Reihe von Abkommen und Absichtserklärungen, die den Ausbau der bilateralen Kooperation im Bereich der Rüstungsindustrie, der Nutzung von Staatsreserven in Krisenzeiten sowie eine verstärkte diplomatische und akademische Zusammenarbeit vorsehen.
Premier Ciucă traf anschließend auch mit dem polnischen Staatspräsidenten Andrzej Duda zusammen.