Bukarest (ADZ) - Im Eklat um Liviu Dragneas Verurteilung hat Ex-Premier Victor Ponta seinerseits tüchtig Benzin ins Feuer gegossen. Auf seinem Facebook-Konto erläuterte Ponta nämlich am Wochenende, dass Dragnea das Amt des Parteichefs keineswegs niederlegen dürfe, um „die PSD vor all den mehr oder minder verdeckten Geheimdienstlern zu bewahren, die die Partei übernehmen wollen“.
Als die Presse hinter diesem Eintrag eine Anspielung auf Dragneas derzeitigen Hauptwidersacher in der Partei, Unterhaus-Präsident Valeriu Zgonea, vermutete, stellte Ponta klar, „nicht Zgonea gemeint“ zu haben, sondern „einen Vizepräsidenten der PSD und ehemaligen Minister“. Der Steckbrief Pontas, laut Ex-Staatschef Traian Băsescu seinerseits ein früherer Mitarbeiter des Auslandsgeheimdienstes SIE, passt zu sechs führenden Sozialdemokraten – Rovana Plumb, Ecaterina Andronescu, Doina Pană, Ioan Vulpescu, Nicolae Bănicioiu und Mihai Tudose. Die Liberalen forderten daraufhin Pontas umgehende Anhörung in den Parlamentsausschüssen zur Kontrolle der beiden wichtigsten Nachrichtendienste SRI und SIE. Auf Facebook streute PNL-Chefin Alina Gorghiu zudem noch etwas Salz in die PSD-Wunde, indem sie spöttisch vermerkte, dass man nicht umhin könne, sich zu fragen, was derzeit bei den Sozialdemokraten mehr im Trend liege – verurteilt oder verdeckter Geheimdienstler zu sein.