Bukarest (ADZ) - Zwischen den ehemaligen Ko-Vorsitzenden des linksliberalen Bündnisses USL, Victor Ponta und Crin Antonescu, herrscht offenbar totaler Krieg – keiner der beiden scheint derzeit noch eine künftige Zusammenarbeit zu wünschen, geschweige denn ins Auge zu fassen. So sagte der Premier am Sonntag in einem Fernsehgespräch, eine „Neuauflage“ der USL könne es nur dann geben, „wenn Antonescu nicht mehr Vorsitzender der PNL ist“.
Nach den Europawahlen vom 25. Mai werde man sehen, ob eine „Formel“ für ein Comeback der USL gefunden werden könne, wobei der jüngst aus der PNL ausgeschiedene Călin Popescu Tăriceanu durchaus als Präsidentschaftskandidat der „neuen USL“ in Frage käme, so Pontas Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Liberale. Ebenso unversöhnlich zeigte sich auch Antonescu: Die Strategie seiner Partei sehe zum einen bis nach dem Präsidentschaftsrennen „keinerlei Fusion“ vor, zum anderen werde „Ponta schon bald kein Premier mehr sein, sollte ich diese Wahl gewinnen“, stellte der Liberalenchef auf einer Pressekonferenz in Piteşti klar. Antonescu zufolge hat Ponta nur dann Chancen, im Amt zu bleiben, wenn die PSD die Präsidentschaftswahl gewinnt. Seinen alten und neuen Rivalen Tăriceanu verglich Antonescu mit der Stalin treuen Politikerin Ana Pauker aus den 50er Jahren – wie sie sei auch Tăriceanu bereit, die „Sowjet- bzw. PSD-Besetzung“ der PNL durchzuziehen.