Bukarest (ADZ) - Nach der realpolitischen Absprache zwischen Staatschef und Premier über die Nominierung des Generalstaatsanwalts und des DNA-Leiters hängt der Haussegen in der Koalition weiterhin schief: So räumten Victor Ponta und Crin Antonescu am Dienstag ein, dass ihr Verhältnis zurzeit nicht ungetrübt ist.
Er gebe offen zu, dass sein Vertrauen zu Ponta „etwas zurückgegangen“ sei, doch reiche es trotzdem „zum Weiterzumachen“ aus, sagte der Liberalenchef. Ihm habe missfallen, dass „Ton und Wortwahl“ des Premiers immer öfter an die Băsescus erinnern – so habe Ponta ihn bezüglich der Nominierung Kövesis lediglich „informiert“, nicht „konsultiert“.
Fast zeitgleich erklärte letzterer, dass sein Verhältnis zu Antonescu von dessen kritischen Bemerkungen „nicht beeinträchtigt“ worden sei – allerdings hätte er es vorgezogen, wenn dies „unter vier Augen“ geschehen wäre. Er selbst habe in der Öffentlichkeit nie Kritik an Antonescu geübt, so Ponta. Er werde den Liberalen auch weiterhin im Präsidentschaftsrennen unterstützen, zumal „niemand“ Präsidentschaftswahlen „ohne die PSD“ gewinne.
Antonescu stellte indes klar, nicht „unter allen Umständen“ Staatschef werden zu wollen – keineswegs strebe er an, ein von in- und/oder ausländischen Gruppen „toleriertes“ Staatsoberhaupt eines „in die Knie gezwungenen Landes“ zu sein. Laut PNL-Chef üben bereits etliche „Gruppierungen“ Druck aus, damit er nicht Präsident werde.