Bukarest (ADZ) - Angesichts der nahenden Entscheidung des Verfassungsgerichts in der Angelegenheit des Referendums zur Absetzung von Staatschef Traian Băsescu schlägt Premier Victor Ponta in der Auslandspresse friedfertige Töne an. Er sei bereit, mit Băsescu im Fall seiner Rückkehr ins Amt zusammenzuarbeiten, sagte Ponta dem deutschen „Handelsblatt“ (Donnerstag-Ausgabe) und dem britischen „Guardian“ (Dienstag-Ausgabe). Er werde jede Entscheidung des Verfassungsgerichts respektieren, einschließlich ein Urteil über die Ungültigkeit des Referendums, hob Ponta hervor.
Gegenüber dem „Handelsblatt“ räumte der Premier ein, dass Rumäniens Image im Ausland aufgrund der Staatskrise eindeutig ramponiert wurde. Doch sieht sich der Regierungschef deshalb nicht in der Schuld – er selbst habe sich nach dem Volksentscheid mit Angriffen auf das suspendierte Staatsoberhaupt zurückgehalten. Im gleichen Atemzug machte Ponta allerdings Băsescu erneut für dessen vermeintliche „Desinformationskampagne“ schuldig, auf die sowohl europäische Institutionen als auch die Auslandspresse hereingefallen seien.
Im Inland nuancierte Ponta schließlich seine Kooperationsvorstellungen: Eine Zusammenarbeit mit Băsescu sei nur möglich, wenn dieser sich auch an seine „verfassungsmäßigen Befugnisse“ halte – was bislang nicht gerade der Fall gewesen sei, sagte der Premier der Nachrichtenagentur Mediafax.