Bukarest (ADZ) - Angesichts des unter den Erwartungen gebliebenen Wahlergebnisses seines Linksbündnisses (37,6 statt 40 bis 45 Prozent) und auch des Schulterschlusses der Opposition geht Premier Victor Ponta zurzeit vorsichtig auf Distanz zu einer Präsidentschaftskandidatur – er würde am liebsten „bis 2016“ ein „äußerst guter Ministerpräsident“ bleiben. Sollte die Partei jedoch darauf bestehen, werde er natürlich „gerne“ antreten, sagte Ponta am Donnerstag dem Exekutivkomitee der PSD.
Immerhin ist dem Partei- und Regierungschef diesbezüglich noch eine kleine Überlegungspause vergönnt: Das Gremium beschloss nämlich, den offiziellen Präsidentschaftskandidaten auf einem Parteitag küren zu lassen, der laut Ponta „in der ersten Septemberwoche“ steigen soll. Bis dahin müsse die Personalie „wohlüberlegt“ werden, zumal auch andere „bekannte Persönlichkeiten“ wie etwa der frischgebackene EU-Abgeordnete Mircea Diaconu, Senatschef Călin Popescu Tăriceanu, der Bukarester Oberbürgermeister Sorin Oprescu oder Notenbankchef Mugur Isărescu in Frage kämen, so Ponta.
Der Ehrenvorsitzende der PSD, Altpräsident Ion Iliescu, äußerte indes gegenüber der Presse, dass Ponta sich um die augenscheinlich wenig willkommene Kandidatur nicht drücken können wird: Die Partei werde ihn dazu „zwingen“, er sei und bleibe nämlich der PSD-Kandidat mit den meisten Chancen auf Erfolg.