Bukarest (ADZ) - Ex-Premier Victor Ponta hat am Montag harsche Kritik an seiner Partei und der Regierung Grindeanu geübt: Letztere habe das Vertrauen der Wähler wohl unwiderruflich verspielt, einzig das Parlament könne „den Kampf um das Vertrauen“ der Menschen noch gewinnen, sagte Ponta am Montag in einem TV-Gespräch.
Dem Ex-Premier zufolge haben sowohl PSD als auch Kabinett mit ihrem Eilerlass zur Änderung des Strafrechts „vielfach gefehlt“: Erstens sei es falsch gewesen, die Verantwortung dafür einzig Ex-Justizminister Florin Iordache zuzuschieben und „so zu tun, als ob die anderen nichts davon gewusst hätten“ – so etwas kaufe einem „weder die PSD-Wählerschaft noch ich selbst ab“. Zweitens sei es lächerlich, eine Eilverordnung zu erlassen, die erst zehn Tage später in Kraft tritt – das Gebot der Dringlichkeit werde damit verhöhnt, so Ponta. Und drittens habe der Erlass nicht die „realen Probleme des Amtsmissbrauchs“ gelöst. Ponta warnte außerdem, dass „ein Flugzeug mit zu vielen Piloten Gefahr läuft abzustürzen“.
Auch Ex-Vizepremier Vasile Dâncu schrieb am Montag bei Facebook, dass nur in „Zeiten längst vergangener Barbarei begriffsstutzige Mehrheiten“ gemeint hätten, dem Sieger würde alles zustehen. Heute mache man sich mit einer solchen Einstellung bloß Feinde und jage „sich selbst in die Luft“, warnte Dâncu.