Neptun/Bukarest (ADZ) - Der PSD-Vorstand ist am Wochenende in Neptun zu einer informellen Sitzung zusammengetreten, um angesichts des außerordentlichen Parteikonvents vom 29. Juni über Personalien zu beraten.
Laut Medien soll die Sitzung trotz informeller Atmosphäre angespannt verlaufen sein, da viele einflussreiche Kreisratschefs enttäuscht zur Kenntnis nehmen mussten, dass PSD-Interimschefin Viorica Dăncilă das neue Führungsteam nicht mit Parteiurgestein, sondern mit jüngeren Politikern besetzen lassen will. Es sei „Zeit, auf die Jugend zu setzen“, man müsse signalisieren, dass man aus der Wahlniederlage vom 26. Mai gelernt habe, erläuterte Dăncilă den Genossen.
Nach wie vor scheint die 55-Jährige beim anstehenden Konvent als einzige für den Parteivorsitz antreten zu wollen. Dafür mehren sich die Anwärter auf das Amt des Exekutivvorsitzenden bzw. der Nummer 2 in der Partei: Dăncilă selbst bevorzugt den aktuellen Entwicklungsminister Daniel Suciu für das Amt, auf das allerdings auch Bildungsministerin Ecaterina Andronescu, Ex-Außenminister Titus Corlățean und die „Lokalbarone“ Marian Oprișan, Paul Stănescu und Dumitru Buzatu spitzen. Als künftigen PSD-Generalsekretär bevorzugt Dăncilă den früheren Minister für Jugend, Marius Dunca, doch wollen auch die jüngst geschasste rechte Hand von Ex-PSD-Chef Liviu Dragnea, Codrin Ștefănescu, und der Chef der PSD Konstanza, Felix Stroe, antreten.
Mehrere Anwärter gibt es zudem für das Präsidentschaftsrennen vom Spätherbst: Finanzminister Eugen Teodorovici kündigte nämlich an, als PSD-Herausforderer von Amtsinhaber Klaus Johannis aufgestellt werden zu wollen. Gleiche Ambitionen hegen aber auch Ex-Verteidigungsminister Mihai Fifor, der PSD-Abgeordnete Liviu Pleșoianu sowie PSD-Senator Șerban Nicolae.