Bukarest (ADZ) - Staatschef Traian Băsescu hat am Wochenende bekannt gegeben, dem Ansuchen der Cousine des Medienzaren und Ex-Securitate-Spitzels Dan Voiculescu stattgegeben zu haben und die unter Verschluss stehende sogenannte Dunărea-Akte dem Nationalen Rat zur Aufarbeitung der Securitate-Archive (CNSAS) zu überlassen. Im Gerichtsstreit mit ihrem Vetter, der sie wiederholt bei der Securitate verpfiffen hatte, fordert die heute in Deutschland lebende Frau seit Jahren die Geheimhaltungsaufhebung der Unterlagen des früheren Außenhandelsunternehmens „Dunărea“, um zusätzliche Beweise gegen Voiculescu liefern zu können.
Präsident Băsescu eröffnete zudem, zunächst beim Obersten Verteidigungsrat um die Geheimhaltungsaufhebung der Akte angesucht zu haben, doch sei Premier Ponta strikt dagegen gewesen. Daraufhin habe er das Ansuchen an den Auslandsnachrichtendienst SIE gerichtet, der ihm letzter Tage stattgab.
Aus dem Studium der Unterlagen eines der wichtigsten Außenhandelsunternehmen des kommunistischen Staates versprechen sich Geschichtsforscher neue Erkenntnisse über die Auslandsgeschäfte und -konten der früheren Geheimpolizei. Für Ceauşescus Devisenbeschaffer Voiculescu und etliche weitere Multimillionäre könnten die Enthüllungen durchaus heikel werden – dem Volksmund zufolge sollen sie es nämlich durch Unterschlagung der Securitate-Gelder zu Reichtum gebracht haben.