Präsidentenrennen: Weder PSD noch PNL unterstützen Mircea Geoană

NATO-Vize rückt sich bereits seit Monaten ins Rampenlicht

Mircea Geoană | Foto: nato.int

Bukarest (ADZ) - Der stellvertretende NATO-Generalsekretär und frühere PSD-Vorsitzende Mircea Geoană steckt schon seit Monaten im Wahlkampfmodus. Seitdem Regierungs- und PSD-Chef Marcel Ciolacu vor einiger Zeit angedeutet hatte, dass seine Partei nicht ausschließt, gegebenenfalls einen Kandidaten von außerhalb der Partei, mit technokratischem Anstrich, ins Präsidentenrennen zu schicken, schien es für Geoană kein Halten mehr zu geben – der NATO-Vize tourte dermaßen oft durchs Land, dass erste Medienoutlets bereits die NATO anschrieben, um in Erfahrung zu bringen, ob das Verteidigungsbündnis es als normal erachte, für die Kosten von Geoanăs Wahlkampftouren aufzukommen.

Doch scheint sich der 65-Jährige vergeblich abgemüht zu haben – sowohl PSD als auch PNL stellten mittlerweile klar, Geoană als potenziellen Anwärter auf das Präsidialamt nicht in Betracht zu ziehen. So sagte der Europaabgeordnete Mihai Tudose, einer der zurzeit einflussreichsten Politiker der PSD, jüngst, dass „in der realen Welt“ dem NATO-Vize kein Hund nachbelle – die logischste und beste Entscheidung sei, Parteichef Ciolacu ins Präsidentenrennen zu schicken, allerdings habe dieser damit auch einverstanden zu sein. Wie die Medien zudem aus PSD-Kreisen erfuhren, erachtet die Partei Geoană längst als Fremdkörper – es gebe keinerlei Gemeinsamkeiten zwischen ihm und seinen ehemaligen Genossen.

Auch PNL-Vize Rareș Bogdan bescheinigte Geoană „Null Chancen auf Erfolg“. Sollte er bei der Präsidentenwahl tatsächlich antreten wollen, würde er persönlich den NATO-Vize fragen, ob er etwa anstrebe, seinen hinter Gittern sitzenden Schwager Ionuț Costea, ein früherer Eximbank-Chef, zu begnadigen, spöttelte der liberale Europaabgeordnete letzte Tage in einer Talkshow.