Bukarest (ADZ) - Der Chef des oppositionellen UDMR, Kelemen Hunor, rechnet nicht damit, dass der liberale Juniorpartner einen Spitzenkandidaten aus den eigenen Reihen ins Präsidentenrennen schicken wird: Da das Oppositionsbündnis „Geeinte Rechte“ bestehend aus USR, PMP und „Macht der Rechten“ garantiert einen eigenen Anwärter auf das höchste Amt im Staat aufstellen werde, sei es für die Koalition schlichtweg unmöglich, sich für einen Liberalen als gemeinsamen Kandidaten zu entscheiden, da in diesem Fall beide Anwärter ausschließlich die Mitte-Rechts-Wählerschaft ansprechen würden, während die Wählerschaft der PSD gänzlich ignoriert und unangesprochen bliebe, argumentierte Kelemen in einer Talkshow. Entsprechend gehe er davon aus, dass ein eventueller Spitzenkandidat der Koalition für die Präsidentenwahl unweigerlich ein „linker“ sein werde – diese Karte habe die PSD „gut gespielt“, sagte der UDMR-Chef, demzufolge „es das Glück oder Pech der PNL ist, gegenwärtig Teil eines Links-Pols“ zu sein.
Bezüglich der gemeinsamen Wahlliste der Koalitionspartner bei der nahenden Europawahl meinte Kelemen, dass „dieser Schuss leicht nach hinten losgehen“ könnte – vor allem für die PNL. Noch sei völlig unklar, wie PSD- und PNL-Wählerschaft darauf reagieren werden, zumal zeitgleich auch die vorgezogene Kommunalwahl steige, die die seit mehr als 30 Jahren vielerorts im Land bestehenden Spannungen zwischen den Kommunalpolitikern der beiden Parteien eindeutig verschärfen werde.
Die nicht unumstrittene Zusammenlegung der Europa- mit der Kommunalwahl bezeichnete der UDMR-Chef als durchaus demokratisch, allerdings hätte der einschlägige Koalitionsbeschluss „viel früher, nicht auf den letzten Drücker“ erfolgen müssen.