Bukarest (ADZ) – Premierminister Florin Cîțu hat anlässlich eines Besuchs beim PNL-Verband Gorj, wo am Sonntag Vorstandswahlen anstanden, versichert, dass der Wahlkampf innerhalb seiner Partei keineswegs auch auf die Regierung abfärben bzw. letztere beeinträchtigen werde. Er wolle allen Bürgern versichern, dass die Regierung gut funktioniere und es auch weiter tun werde – die PNL sei schließlich „nicht die PSD“, die ihren eigenen Regierungschef (Sorin Grindeanu – Anm. d. Red.) und ihre eigene Exekutive abgesägt habe, so Cîțu.
Trotzdem scheinen wegen des zunehmend aggressiven internen Wahlkampfes und der in zwei Lager gespaltenen Regierungspartei immer mehr Spitzenliberale in Sorge: Tags davor hatte Arbeitsministerin Raluca Turcan anlässlich eines Besuchs beim PNL-Verband Bistrița- Năsăud das Wettrennen kritisiert, weil es bereits „wie ein Kampf auf Leben und Tod“ anmute. Sie erkenne ihre Partei nicht wieder - wegen des internen Rennens sei man inzwischen so weit, sich „harte Worte“ ins Gesicht zu knallen und „gegenseitig Leistungen abzusprechen“. Da die Parlamentsmehrheit eine recht „heikle“ sei, riskiere man im Fall einer sich noch mehr vertiefenden Kluft in der PNL, letztlich dem unrühmlichen „Bespiel der PSD“ zu folgen und die eigene Regierung zu stürzen – was die Wähler den Liberalen „nie vergeben“ würden, warnte Turcan.
Die frühere Vizepremierministerin ersuchte ihre Parteikollegen daher ausdrücklich, „nicht zu zerstören, was wir gemeinsam aufgebaut haben“ und „Teamgeist, Verstand sowie Besonnenheit“ unter Beweis zu stellen. Nach dem Konvent vom 25. September dürfe die PNL nicht „komplett zerfleischt“ sein, sondern habe wie eine Partei aufzutreten, die imstande ist, ihre Reformvorhaben auch umzusetzen, so Turcan.