Bukarest (ADZ) – Regierungschef Mihai Tudose hat Eltern, die ihren Kindern die oft lebensrettenden Schutzimpfungen verweigern, am Mittwoch ins Gewissen geredet: Sie würden ungewollt das Leben ihrer Kinder aufs Spiel setzen; er wisse nicht, ob man noch von Elternrechten sprechen könne, wenn Vater oder Mutter „das eigene Kind zum Tode verurteilen“ – in vielen Ländern würden Elternrechte „wegen viel geringerer Vergehen entzogen“.
Die Aussage des Premiers erfolgte von dem Hintergrund der nach wie vor grassierenden Masernwelle, die erst letzte Tage ein weiteres Todesopfer – bereits das 32. seit Jahresbeginn – gefordert hatte. Wegen besagter Epidemie hatte Tudose von Gesundheitsminister Florin Bodog sowohl eine Hintergrund-Analyse als auch Lösungsvorschläge gefordert, die letzterer am Mittwoch nun vorlegte. Laut Bericht sind zurzeit mindestens 220.000 Kleinkinder hierzulande ungeimpft, allerdings gehe der Impfschutz der Bevölkerung schon seit Jahren stetig zurück – teils wegen renitenter Eltern, teils wegen zahlreicher Mankos des Gesundheitssystems (fehlende Impfstoff-Pflichtlager, nachlässige lokale Gesundheitsämter, Hausärzte-Mangel in zahlreichen Regionen).