Bukarest/Crevedia (ADZ) - Regierungs- und PSD-Chef Marcel Ciolacu wird nach eigenen Angaben den umgehenden Ausschluss des Bürgermeisters von Crevedia, Florin Petre, aus den Reihen der PSD beantragen. Ein Bürgermeister, der „von nichts wisse“ und der Tragödie, die seine Gemeinschaft gerade durchmache, völlig gleichgültig gegenüberstehe, habe „in der PSD nichts zu suchen“ – er werde entsprechend schon auf der Ende laufender Woche anstehenden Sitzung des Landesrates der PSD den Parteiausschluss Petres beantragen, stellte Ciolacu in einem Facebook-Posting klar.
Die Reaktion des Premiers erfolgt nach dem hochumstrittenen Statement des am Pranger stehenden PSD-Kommunalpolitikers, der am Vortag gegenüber den Medien beteuert hatte, „nichts gewusst und nichts gesehen“ zu haben, und die Schuld an der Katastrophe vom Wochenende, als in Crevedia eine offiziell stillgelegte, jedoch illegal weiter funktionierende Flüssiggas-Tankstelle explodiert war, teils der Betreiberfirma Flagas SRL, teils den anrainenden Bewohnern gab, die das illegale Treiben vor Ort nicht sofort der Stadtverwaltung gemeldet hätten.
Der Kreisrat Dâmbovița beschloss derweil am Mittwoch, insgesamt 335.000 Lei an Soforthilfen für die knapp hundert Familien bereitzustellen, deren Anwesen von der Explosionsserie beschädigt wurden. Zeitgleich nahm die Antikorruptionsbehörde DNA Durchsuchungen beim Katastrophenschutz Dâmbovița vor, da die Korruptionsjäger dem Verdacht auf Amtspflichtvernachlässigung nachgehen – die Feuerwehr Dâmbovița hätte nach dem Entzug der Betriebserlaubnis der Unglückstankstelle nämlich auch sicherstellen müssen, dass die Firma des Sprösslings eines einflussreichen PSD-Bürgermeisters ihren Betrieb tatsächlich eingestellt hat.