Bukarest (ADZ) - PSD-Interimschef Marcel Ciolacu hat am Sonntag bei einer Pressekonferenz vor laufenden Kameras einen Schwächeanfall erlitten. Der 52-Jährige wollte gerade die PSD-Pläne für einen Neustart der Wirtschaft vorstellen und jene der regierenden Liberalen verreißen, als er aschfahl im Gesicht wurde, konfus zu reden und zu zittern begann; letztlich musste er von einem Kollegen gestützt werden, um nicht am Rednerpult zusammenzubrechen. Die TV-Übertragung wurde daraufhin unterbrochen und Ciolacu umgehend ins hauptstädtische Militärkrankenhaus gebracht, wo eine Hypokalzämie diagnostiziert wurde.
PSD-Sprecher Lucian Romașcanu hatte vor der Diagnose bekannt gegeben, dass man in der Partei keinerlei Kenntnis über eventuelle Vorerkrankungen des 52-Jährigen habe. Romașcanu war zudem bemüht, den Vorfall politisch auszuschlachten: Ciolacu sei die jüngste „unwürdige Attacke“ des Staatspräsidenten „sehr zu Herzen gegangen“, so der Sprecher.
Im Grunde steht Ciolacu hauptsächlich in der eigenen Partei unter zunehmendem Druck – vor allem die Anhänger seines inhaftierten Amtsvorgängers Liviu Dragnea fordern vermehrt seinen Abgang als PSD-Interimschef.