Bukarest (ADZ) - Nach dem angekündigten Aus des Goldprojekts Roşia Montană ist die Stimmung der Kontrahenten durchaus unterschiedlich: Während die Projektgegner jubeln und bereits Proteste gegen weitere Fördervorhaben planen, stehen die Kumpel vor Ort vor den Trümmern ihrer Träume über baldige Arbeitsplätze.
In Bukarest gingen am Dienstagabend rund 500 Menschen auf die Straße, um nun nicht nur gegen das Goldförderprojekt, sondern auch gegen die geplante Schiefergasförderung zu protestieren. Einer der Hauptorganisatoren der Straßenproteste, die Umweltschutzorganisation Alburnus Maior, teilte mit, die Demos solange fortsetzen zu wollen, bis das Parlamentsplenum das Goldprojekt endgültig abgeschmettert habe, Roşia Montană auf die heimische Vorschlagsliste für das UNESCO-Welterbe gesetzt worden sei und die amtierenden Minister für Umwelt, Großprojekte und Kultur entlassen werden.
In Roşia Montană demonstrierten indes zeitgleich geschätzte 500 Grubenarbeiter und Einwohner für Arbeitsplätze und den Goldabbau vor Ort. Die Proteste gingen am Mittwoch in die Fortsetzung und spitzten sich dabei dramatisch zu: Rund zwei Dutzend Kumpel schlossen sich gestern Mittag angesichts der Aussichtslosigkeit ihrer Lage in einem stillgelegten Stollen ein; der Präfekt von Alba, Gheorghe Feneşer, begab sich umgehend zum Bergwerk, um mit ihnen zu verhandeln bzw. sie zur Protestaufgabe zu bewegen.