Bukarest (ADZ) - Die Mehrheit der PSD-ALDE-Koalition im Unterhaus ist tatsächlich „gerettet“: Die PSD begrüßte am Dienstag drei übergelaufene „Neuzugänge“ überschwänglich, während sie noch tags davor die eigenen fünf Überläufer zur Ponta-Partei als „Verräter“ und „Deserteure“ verteufelt hatte.
Die drei zur PSD übergelaufenen Parlamentarier stammen alle aus der PMP, darunter auch der bisherige Exekutivchef der Partei, Valeriu Steriu, der zeitweilig der UNPR vorgestanden und diese sodann Traian Băsescus PMP zugeführt hatte. Er habe „Liviu Dragnea heute drei Speichellecker zukommen“ lassen, wetterte Băsescu am Dienstagnachmittag – Steriu sei ein „Judas“, der zunächst die UNPR und nun auch die PMP „für sein eigenes Wohl verkauft“ habe.
Băsescu hat zurzeit allen Grund zu Missmut – seine Partei implodiert nämlich dank der zunehmenden Abgänge: Im Oberhaus gilt die PMP-Fraktion bereits als aufgelöst, da sie inzwischen nur noch sechs Senatoren statt der vorgeschriebenen sieben zählt. Der frühere Staatspräsident selbst hatte erst letzte Tage angekündigt, nach Ablauf seines gegenwärtigen Senatoren-Mandats der Politik endgültig den Rücken kehren zu wollen.