Bukarest (ADZ) - PSD-Chef Liviu Dragnea scheint sich nach seiner jüngst erfolgten Wahl als Erstes die Regierung vorknöpfen zu wollen: Regierungschef Victor Ponta habe die Tätigkeit seiner Minister und Staatssekretäre „ernsthaft“ zu prüfen und dem Parteivorstand dann sein Fazit zu unterbreiten. Sofern nötig, werde man danach „Änderungen in der Struktur der Exekutive“ vornehmen, verlautete Dragnea am Montag nach einer Sitzung des Ständigen Büros.
Nach einer gewissen Zeit im Amt seien derartige Analysen unerlässlich, fügte Dragnea hinzu, der Ponta hierfür eine Frist „bis Jahresende“ einräumte. Von den Medien mit Fragen über eine anstehende Regierungsumbildung bestürmt, entgegnete der Premier, dass er sowohl beim PSD-Parteitag als auch im Ständigen Büro „nur Worte des Lobes“ bezüglich der Tätigkeit seines Kabinetts gehört habe, die andererseits jedoch stets verbessert werden könne.
Medienspekulationen zufolge dürfte eine Regierungsumbildung vor allem Pontas Vertraute visieren, darunter Justizminister Cazanciuc, Finanzminister Teodorovici, Transportminister Matache und Bildungsminister Câmpeanu. Einen Denkzettel verpasst bekam am Montag auch der Chef der Jungsozialisten, Mihai Sturzu, der seine Partei tags davor harsch kritisiert hatte: Als Sturzu den Hauptsitz der PSD betreten wollte, um an einer Sitzung teilzunehmen, verwehrte ihm der Pförtner überraschend den Eintritt.