Bukarest (ADZ) - Regierungs- und PSD-Chef Victor Ponta ist zurzeit bemüht, eine Wiedergeburt des verblichenen Bündnisses USL bei jeder Gelegenheit ins Gespräch zu bringen. Allerdings scheint er dabei nicht auf Liberalenchef Crin Antonescu zu bauen, sondern auf dessen Hauptwidersacher und frischgebackenen Senatspräsidenten, Călin Popescu Tăriceanu.
So forderte Ponta seine Parteileitung am Montag auf, weiter „gute Beziehungen zu den Liberalen“ zu pflegen, da die USL gute Chancen habe, nach den Europawahlen vom 25. Mai gekittet zu werden. Tăriceanu beeilte sich seinerseits hervorzuheben, dass bei einem schlechten Abschneiden der PNL bzw. einem verfehlten Wahlziel „Konsequenzen“ unumgänglich seien, danach könne es durchaus zu einem „Relaunch“ der USL kommen.
Politbeobachtern zufolge beabsichtigt die PSD damit zum einen, auch im liberalen Wählersegment auf Stimmenfang zu gehen, und zum anderen sicherzustellen, dass Antonescu bei einem schwachen Wahlergebnis entweder zurücktritt oder „gegangen“ wird.
Letzterer bezichtigte Ponta mehr oder minder offen der Sabotage: Es sei augenscheinlich, dass der Premier auf ein schlechtes Abschneiden der Liberalen bei den Europawahlen baue, damit sie sich sodann ihres Parteichefs „entledigen“, so Antonescu. PNL-Sprecherin Cristina Pocora forderte Ponta auf, von „Polit-Intrigen“ tunlichst abzusehen.