Bukarest (ADZ) - In der Regierungspartei PSD brodelt es weiter, da die herbe Niederlage bei der Präsidentschaftswahl bis dato weder erörtert wurde noch Konsequenzen hatte. PSD-Exekutivvorsitzender Liviu Dragnea macht sich daher für einen zügig abzuhaltenden außerordentlichen Parteitag stark.
Die „überwiegende Mehrheit“ der lokalen PSD-Chefs habe sich ihm gegenüber für die Einberufung eines außerordentlichen Parteitags im Dezember ausgesprochen, damit man sich ab Januar „ganz dem Regieren widmen“ könne, sagte Dragnea am Sonntag. Gleiches hatte schon Parteiurgestein Ion Iliescu gefordert – ein Konvent sei nötig, um „die Parteikräfte zu mobilisieren“.
Victor Pontas Mentor Adrian Năstase empfahl seinem angeschlagenen Zögling indes die Vertrauensfrage: Der Premier wäre gut beraten, „im Februar, zu Beginn der Parlamentssession, die Vertrauensfrage zu stellen“, um „sich und seine solide Mehrheit, sofern sie denn besteht, bestätigen zu lassen“. Năstase zufolge wäre davor allerdings „eine Regierungsumbildung“ angebracht.
Dass ein außerordentlicher Parteitag den amtierenden PSD- und Regierungschef Kopf und Kragen kosten könnte, scheint zurzeit eher unwahrscheinlich: Laut Dragnea ist die PSD „entschlossen, an der Regierung zu bleiben und die aktuelle Parteiführung beizubehalten“. Vorerst soll nun das nationale Exekutivkomitee der Partei im Laufe dieser Woche tagen, um „erste Analysen“ vorzunehmen.