PSD-Interimschef Ciolacu will „bescheidenen“ Parteitag

„Die Partei kann sich gegenwärtig keine internen Machtkämpfe leisten“

Bukarest (ADZ) - Der für Fe-bruar geplante richtungsweisende außerordentliche Parteitag der PSD, auf dem vor allem ein neues Führungsteam nach den Wahlschlappen des letzten Jahres gewählt werden soll, wird auf Wunsch von Interimschef Marcel Ciolacu „bescheidenere Ausmaße“ annehmen.
Wie der geschäftsführende Parteivorsitzende am Sonntag in Călărași bekannt gab, sollen sich am Konvent vom kommenden Monat allerhöchstens „1500 bis 1700 Parteidelegierte“ statt der üblichen etwa 4000 beteiligen. Ciolacu zufolge, der aller Wahrscheinlichkeit nach für das seit Ende November durch den Rücktritt Viorica Dăncilăs freigewordene Amt des Parteivorsitzenden antreten wird, sollten dabei schwerpunktmäßig Programme und weniger Personalien zur Debatte und Wahl stehen. Die PSD mache aktuell „eine heikle Zeit“ durch, der Konvent müsse daher einen „Neustart“ darstellen und eine „künftige Reform der Partei einläuten“, um zu vermeiden, dass „begangene Fehler wiederholt“ würden, fügte Ciolacu hinzu. Der Interimschef warnte zudem, dass sich die Partei zurzeit „keine internen Machtkämpfe leisten“ könne, im Interesse der PSD sei es vor allem, „die Tür zu öffnen, Allianzen zu eruieren sowie möglichst schnell und konzentriert den anstehenden Wahlkampf vorzubereiten“.

Ciolacu selbst zeigte sich entschlossen, die Rolle der führenden Lokalvertreter in den Leitungsstrukturen der Partei wieder zu stärken: Er werde Satzungsänderungen anregen, die den PSD-Kreisratsvorsitzenden sowie -Großstadtbürgermeistern eine automatische Mitgliedschaft im Exekutivbüro bzw. dem erweiterten Leitungsgremium der Partei einräumen, während die Chefs der bei Wahlen erfolgreichsten PSD-Verbände Mitglieder des Ständigen Leitungsbüros werden sollen, so der Interimschef.