Bukarest (ADZ) – PSD-Chefin Viorica Dăncilă setzt im Zuge des Wahlkampfes vor der Stichwahl des Präsidentschaftsrennens auf ein „Fernduell“ mit Amtsinhaber Klaus Johannis, nachdem letzterer sich dezidiert geweigert hatte, eine „antidemokratische, unreformierte Partei“ und dessen Spitzenkandidatin durch Debatten zu „legitimieren“.
Nach Johannis lud am Mittwochabend auch Dăncilă prompt zur eigenen Pressekonferenz, in der sie zunächst eine langatmige Stellungnahme verlas. Dabei warf die 55-Jährige Johannis „monströse Arroganz“ vor, bezeichnete ihn als einen „Diktator“ mit „extremistischer Rhetorik“ und zählte anschließend vorab zehn Fragen auf, die sie ihm bei einem TV-Duell zu stellen beabsichtige.
Von der Presse anschließend auf ihre jüngste Behauptung angesprochen, dass „Fremdsprachenkenner weniger patriotisch“ seien, entgegnete die Ex-Regierungschefin nun, letztere durchaus zu schätzen, da sie einen „realen Gewinn“ für das Land darstellen würden. Sie selbst spreche „ein wenig Englisch“, doch sei sie stets in Sorge gewesen, womöglich Fehler zu machen, und habe es daher vorgezogen, von Konversationen in englischer Sprache lieber abzusehen. Sollte sie jedoch zur Präsidentin gewählt werden, werde sie „schon binnen eines Monats eine erste Rede auf Englisch halten“, versprach Dăncilă .
In die Enge trieben die Journalisten die PSD-Politikerin auch mit hartnäckigen Fragen über ihre kostspielige Cartier-Golduhr (Katalogpreis etwa 20.000 Euro), da diese in keiner ihrer Vermögensoffenbarungen Erwähnung gefunden hatte. Dăncilă sagte, dass die Uhr ein Geschenk ihres Mannes sei, der niemals so viel Geld dafür ausgeben würde. Die Armbanduhr habe „bestimmt unter 5000 Euro“ gekostet, weswegen sie sie auch nicht in ihren Vermögenserklärungen angeführt habe.