Bukarest (ADZ) - Knapp 2300 Parteidelegierte haben am Wochenende PSD-Chef Marcel Ciolacu sowohl als Parteivorsitzenden als auch als Präsidentschaftsbewerber der PSD mit überwältigender Mehrheit (2257 Für-, 4 Gegenstimmen und 3 Enthaltungen) bestätigt, zumal der 56-Jährige ohne Gegenkandidaten angetreten war. Gewählt wurde zudem die 21-köpfige neue Führungsriege der PSD, in der ehemals einflussreiche Politiker wie Gabriela Firea-Pandele und Vasile Dîncu nicht mehr vertreten sind. Neue erste stellvertetende Parteivorsitzende sind Verkehrsminister Sorin Grindeanu und der Bukarester Bezirksbürgermeister Daniel Băluță, während der Europaabgeordnete Mihai Tudose neuer Chef des Landesrates der PSD ist. Paul Stănescu wurde dafür im Amt des Generalsekretärs der PSD beibehalten.
In seiner national-populistisch geprägten Rede griff der PSD-Chef und frischgebackene Präsidentschaftsbewerber die mitregierenden Liberalen sowie Staatschef Klaus Johannis, aber auch dessen Amtsvorgänger Traian Băsescu scharf an: Nach einem „Spitzel-Präsidenten“ und einem „abwesenden Präsidenten“ brauche Rumänien endlich eine Alternative, ersterer habe den Menschen „ein besseres Leben“ versprochen und anschließend Löhne und Renten kürzen lassen, letzterer habe ein „gebildetes Rumänien“ in Aussicht gestellt und dem Land sodann ein „gescheitertes Bildungssystem“ beschert, in dem die Eleven „nicht Büchern, sondern Drogen“ ausgesetzt seien. Auch sei das Präsidialamt „keine Reiseagentur“, weswegen die präsidentschaftliche Flugmaschine rumänische Unternehmer, „nicht Golfschläger“ zu transportieren habe. Den liberalen Juniorpartner verriss Ciolacu indes als „gottlos“ – dieser habe (in Pandemiezeiten - Anm. d. Red.) „Spitäler, Schulen, Unternehmen und Kirchen schließen“ lassen.