Bukarest (ADZ) – Der außerordentliche Parteitag der PSD, auf dem die rund 3000 Parteidelegierten ihre neue Führungsriege wählen sowie doktrinäre Änderungen absegnen wollen, hat am Freitagmorgen auf dem hauptstädtischen Messegelände Romexpo eingesetzt.
Sorin Grindeanus Wahl zum Parteichef nach einem halbjährigen Interim galt bereits vorab als sicher, da der 51-Jährige nach Titus Corlățeans Rückzieher einziger Anwärter auf das Amt geblieben war. Auch das restliche Führungsteam stand de facto seit Wochen fest – Nummer 2 in der Partei bzw. neuer Generalsekretär der PSD wird der Europaabgeordnete Claudiu Manda, des Weiteren sollen mit Energieminister Bogdan Ivan, dem Europaabgeordneten Victor Negrescu und den Kommunalpolitikern Marius Oprescu, Ionuț Pucheanu und Corneliu Ștefan fünf erste stellvertretende Vorsitzende der PSD zuzüglich weiterer zwanzig Vizevorsitzenden gewählt werden.
Grindeanu selbst hatte im Vorfeld des Parteitags eröffnet, auch etliche frühere Vorsitzende der PSD, nämlich Mircea Geoană, Adrian Năstase, Victor Ponta und Viorica Dăncilă, als Ehrengäste eingeladen zu haben – nicht jedoch auch den vorbestraften Liviu Dragnea, da dieser Grindeanu zufolge noch unter Auflagen steht und keinen Politevents beiwohnen darf. Dragnea dementierte daraufhin umgehend und schimpfte Grindeanu einen Lügner: Er stehe keineswegs unter Auflagen, sondern sei „aus Feigheit“ nicht eingeladen worden – Grindeanu befürchte offenkundig, dass er womöglich ans Rednerpult treten und den Parteidelegierten einige unbequeme „Wahrheiten über ihre neue Führungsriege mitteilen“ könnte. Dieser Parteitag der PSD sei bloß eine „politische Parodie“ und werde „weder der PSD noch dem Land etwas Gutes bringen“, schrieb Dragnea bei Facebook.





