Bukarest (ADZ) – Das Interesse der großen Parteien an Kleinparteien, die bei der jüngsten Allgemeinwahl den Sprung ins Parlament nicht geschafft haben, scheint neuerdings zuzunehmen. So brachte der Vorsitzende des Landesrates der PSD, Vasile Dîncu, am Dienstag eine Annäherung seiner Partei an Victor Pontas „Pro România“ ins Gespräch – denkbar seien sowohl eine Fusion als auch eine enge Zusammenarbeit im Rahmen einer „großen Links-Plattform“, persönlich ziehe er dabei letztere Variante vor, sagte Dîncu der Presse. Viele Pro-România-Politiker würden inzwischen in die PSD zurückkehren; die Tatsache, dass die beiden Parteien vor der Parlamentswahl vom Dezember kein Wahlbündnis eingegangen seien, habe letztlich beiden geschadet, fügte Dîncu hinzu. Die aktuelle Nummer 3 in der PSD hatte schon im Frühjahr erstmals über einen unter Federführung seiner Partei entstehenden neuen „Linkspol“ gesprochen. Die jüngsten Annäherungsversuche der beiden ehemals rivalisierenden Parteien waren letzte Tage bekannt geworden, nachdem die Presse Wind von einem Besuch Victor Pontas beim PSD-Sitz bekommen hatte.
Auf Tuchfühlung gehen derzeit indes auch die PNL und Traian Băsescus Kleinpartei PMP, die bei der jüngsten Allgemeinwahl ihrerseits an der Parlamentshürde knapp gescheitert war. Zwar dementierte PMP-Chef Cristian Diaconescu umgehend Gerüchte über eine bevorstehende Fusion mit der PNL, stellte jedoch eine künftige „enge Kooperation“ zwischen den beiden Parteien in Aussicht.
Und auch die rechtsnationalistische AUR scheint ihren Einfluss ausweiten zu wollen: So kündigte AUR-Ko-Chef George Simion am Dienstag an, Gespräche mit der PMP, der PNȚCD und weiteren außerparlamentarischen Zwergparteien über die Gründung einer „konservativen Plattform“ aufnehmen zu wollen.