Bukarest (ADZ) - Der Senator Cătălin Voicu (PSD) ist vom Obersten Gerichts- und Kassationshof wegen Großkorruption und Urkundenfälschung zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Der 47-Jährige kann noch Berufung einlegen.
Laut Anklage hatte der Politiker gegen Bezahlung Richter am Obersten Gerichtshof und Polizeibeamte zugunsten von Unternehmern und Politikern beeinflusst. Die Antikorruptionsstaatsanwälte hatten Voicu zur Last gelegt, 2009 vom Bauunternehmer Costel Căşuneanu insgesamt 260.000 Euro kassiert zu haben, um vom Obersten Richter Florin Costiniu ein günstiges Urteil für eine seiner Handelsgesellschaften zu erwirken. August 2009 wollte Voicu sodann die gleiche Masche zugunsten des Bukarester Immobilienhais Marius Locic anwenden – letzterer sollte 119.000 Lei berappen, damit Voicu strafrechtliche Ermittlungen gegen den Unternehmer aus der Welt schafft.
Der Korruptionsskandal um den einflussreichen PSD-Senator wurde zu einem der größten der rumänischen Nachwendezeit, wobei mafiaähnliche Strukturen in der Justiz aufgedeckt werden konnten. Im gleichen Verfahren wurden auch die Unternehmer Căşuneanu und Locic zu drei bzw. vier Jahren Haft verdonnert. Allein mit ihrem Kollegen Costiniu waren die Richter 2011 gnädiger umgegangen – er wurde zu drei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt und ging danach umgehend in Rente.