Bukarest (ADZ) - Die PSD schießt sich erneut auf die Antikorruptionsbehörde DNA ein: Der wegen Einflussnahme erstinstanzlich zu fünf Jahren Haft verurteilte frühere Abgeordnete Vlad Cosma, Sohn des wegen Bestechlichkeit und Amtsmissbrauch zu acht Jahren Haft verurteilten Ex-Kreisratschefs von Prahova, Mircea Cosma (beide PSD), wirft der DNA Ploieşti neuerdings vor, mit fingierten Beweismitteln gegen ihn, seinen Vater, den sich nach Belgrad abgesetzten umstrittenen Unternehmer Sebastian Ghiţă sowie Ex-Premier Victor Ponta vorgegangen zu sein.
Die der PSD nahestehenden Sender Antena 3 und Romania TV strahlten am Sonntagabend fast simultan angebliche Mitschnitte von Gesprächen aus, die Cosma Jr. mit dem inzwischen aus der Magistratur ausgeschlossenen ehemaligen DNA-Staatsanwalt Mircea Negulescu geführt haben will. Der telefonisch zugeschaltete Cosma, in dessen Berufungsverfahren schon kommende Woche ein Urteil anstehen dürfte, beschuldigte dabei Negulescu und den Leiter der DNA Ploieşti, Lucian Onea, ihn zum Abändern mehrerer als Beweismittel geltenden Dokumente aufgefordert zu haben.
Die DNA Ploieşti warf dem Angeklagten daraufhin vor, der Öffentlichkeit fingierte Mitschnitte bzw. „Kollagen“ präsentiert zu haben, um der drohenden Verurteilung zu entgehen. Der Chef der DNA-Ploieşti sagte, die Familie Cosma drohe den Anklägern schon seit über zwei Monaten, man habe daher im November ein Ermittlungsverfahren wegen Erpressung eröffnet. Die DNA veröffentlichte ihrerseits Niederschriften von Gesprächen zwischen Vertrauten der Cosma-Familie und einem DNA-Kriminalbeamten, der ausdrücklich gewarnt wird, dass es für die Korruptionsjäger „dicke kommen“ und man mithilfe der beiden TV-Sender einen Medienskandal lostreten werde.