Bukarest (ADZ) - Die gestrige Sitzung des Vorstands der PSD (CEx) endete mit großen Umbrüchen in der PSD: Viorica Dăncilă trat als Vorsitzende zurück, sie folgte damit dem Beispiel der fünf Vorsitzenden in der Parteigeschichte, die an einer Präsidentschaftswahl gescheitert waren. Sie erklärte dies zu einer Geste im Sinne der Partei und der Würde, nicht der Schwäche. In Zukunft wird sie auf Vorschlag von Rovana Plumb die PSD-Frauenorganisation leiten. Bis zum Parteitag im Februar übernimmt Marcel Ciolacu den Parteivorsitz.
Außerdem traten sieben von 16 Vizepräsidenten zurück. Manches lief nicht ganz reibungslos ab – so kündigte Mihai Fifor seinen Rücktritt als Generalsekretär bereits auf Facebook an, löschte die Nachricht aber wieder; dennoch übernimmt nun Paul Stănescu dieses Amt. Fifor hatte außerdem im Fernsehen den Rücktritt Eugen Teodorovicis angekündigt, was dieser laut Digi24 in den Gängen des Parteisitzes lauthals als Lüge zurückwies. Er trat tatsächlich nicht zurück, durch die Auflösung des Ständigen Nationalbüros existiert sein Amt aber nicht weiter.
Marcel Ciolacu dankte seiner Vorgängerin für die Einberufung des Vorstands, dessen Diskussionen von Reife und inhaltlicher Tiefe geprägt gewesen wären. Nötig wäre nun kein Köpferollen, sondern eine Neuaufstellung der Partei: Diese würde in Zukunft nicht mehr von einem Übervater, sondern einem Team geleitet. Allerdings ist dies nicht der erste Versuch eines Neustarts der größten politischen Formation des Landes, die schon mehrmals auf diese Weise versucht hat, die Serie an Niederlagen aufzuhalten, die sie nach den früheren großen Erfolgen in den letzten Jahren erleidet.