Bukarest (ADZ) - Die anderthalbjährige Flucht des wegen Großkorruption rechtskräftig zu neun Jahren Haft verurteilten früheren Bürgermeisters von Konstanza, Radu Mazăre (PSD), hat ein Ende: Der ehemalige einflussreiche Kommunalpolitiker wurde am Montag von den madagassischen Behörden ausgeliefert, landete am Abend in Begleitung rumänischer Kriminalbeamten am hauptstädtischen Flughafen Otopeni und sodann wenig später in der Haftvollzugsanstalt Rahova.
Der 50-Jährige war bis zuletzt bemüht gewesen, die rumänische Justiz auszutricksen: Während des etwa vierstündigen Zwischenstopps seines TAROM-Flugs in Paris beantragten Mazăres Anwälte dort prompt Asyl für den Verurteilten. Der Antrag wurde von den französischen Behörden jedoch ebenso prompt unter Verweis auf die Tatsache abgelehnt, dass Mazăre französischen Boden erst gar nicht betreten hatte, sondern bloß den Transitbereich eines Flughafens.
Dem Verurteilten blüht nun als Erstes eine 21-tägige Quarantäne in der Haftvollzugsanstalt Jilava, anschließend wird entschieden, in welchem Gefängnis er seine Haftstrafe absitzen soll. Gegen Mazăre laufen zurzeit noch vier weitere Korruptionsverfahren.