Rätselraten um gefundene Trümmer: Kampf- oder Spionagedrohnen?

USR-Chef Drulă fordert ein „Ende der Geheimniskrämerei“

Symbolfoto: Daniel Reche/Pexels

Bukarest/Tulcea (ADZ) - Die im Landeskreis Tulcea gefundenen Drohnen-Teile stammen alle von unbemannten Flugobjekten, „wie sie die russische Armee einsetzt“. Dies ist bis dato die einzige von den Ministerien für Verteidigung und Äußeres bestätigte Information. Davon abgesehen ist nach wie vor nichts über den Typ von Drohnen bekannt, die hierzulande bei Plauru, Ceatalchioi und Nufăru niedergangen sind, weswegen die Spekulationen, dass es sich dabei nicht um russischerseits eingesetzte Kampf-, sondern um Aufklärungs- bzw. Spionagedrohnen handelt, zurzeit zunehmen. So berichteten die Medien am Donnerstag übereinstimmend unter Berufung auf Militärexperten, die die bei Plauru und Ceatalchioi niedergangenen Wrackteile untersucht hatten, dass diese offenbar von Aufklärungsdrohnen stammen – sie seien nämlich „weder explodiert“ noch hätten sie „Spuren eines Sprengstoffsatzes“ aufgewiesen, wie sie bei einer Kampfdrohne vorauszusetzen wären. Die dritte, bei Nufăru niedergegangene Drohne soll indes nach Angaben von Dörflern in unmittelbarer Nähe einer Militäreinrichtung vor Ort gefunden worden sein.

Angesichts der Geheimniskrämerei der Behörden forderte der Chef der oppositionellen Reformpartei USR, Cătălin Drulă, Staatspräsident Klaus Johannis auf, dieser umgehend ein Ende zu bereiten: Es dürfe nicht sein, dass den Bürgern derlei Informationen vorenthalten würden, auch habe der Oberste Verteidigungsrat des Landes (CSAT) umgehend zusammenzutreten, um „militärische Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung vor Ort“ zu beschließen.

Wegen der im Kreis Tulcea niedergangenen Drohnen schalteten sich mittlerweile auch die Bukares-ter Militärstaatsanwälte ein, die Ermittlungen wegen Verstößen gegen luftverkehrsrechtliche Vorschriften aufnahmen.