Bukarest/Brüssel (ADZ/dpa) - Die NATO hat angesichts der eskalierenden Lage im Osten der Ukraine beschlossen, ihre Truppen an ihrer Ostgrenze zu verstärken. Wie NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen am Mittwoch nach einer Sitzung des NATO-Rates bekannt gab, sollen Flugzeuge, Schiffe und Soldaten nach Osteuropa bzw. Rumänien, Polen und in die drei baltischen Staaten entsendet werden.
Rasmussen zufolge sieht das „Paket militärischer Maßnahmen“ mehr Patrouillenflüge über Lettland, Litauen und Estland, sodann verstärkte Marineverbände in der Ostsee sowie die Entsendung zusätzlicher Ausbilder und Berater zur Vorbereitung gemeinsamer Manöver nach Rumänien und Polen vor. „Wir werden mehr Flugzeuge in der Luft haben, mehr Schiffe im Wasser und wir werden auf dem Land eine erhöhte Bereitschaft haben“, so der NATO-Generalsekretär.
Wie stark sich das Verteidigungsbündnis dabei in seinen östlichen Mitgliedstaaten engagieren will, sagte Rasmussen nicht, sondern erwähnte lediglich, dass eine dauerhafte Truppenverlegung in die Grenzstaaten zu Russland und der Ukraine noch nicht entschieden ist.
NATO-Diplomaten zufolge wird die Stationierung von Kampfverbänden in Osteuropa zurzeit ausgeschlossen. Auch NATO-Oberkommandeur Philip Breedlove betonte am Mittwoch, dass sämtliche Maßnahmen keine Bedrohung für Russland darstellen, sondern „von Natur aus defensiv“ sind.