Bukarest (ADZ) - Oberbürgermeisterin Gabriela Firea Pandele (PSD) ist in ihrem Ringen mit der Zivilgesellschaft um die zentrale „Piaţa Victoriei“ letztlich unterlegen: Wie die Stadtverwaltung am Wochenende bekannt gab, will sie von ihrem Plan für einen Weihnachtsmarkt am Hauptort der Bukarester Straßenproteste absehen.
Wenige Tage davor hatte Firea mit der Ankündigung überrascht, auf dem Platz eine „Kinder-Weihnacht“ organisieren zu wollen. Die Zivilgesellschaft, die in dem Projekt einen eindeutigen Versuch der Unterbindung weiterer Straßenproteste sah, lief dagegen prompt Sturm – einschließlich zum Nationalfeiertag, als Tausende Bukarester gegen Fireas Pläne demonstrierten und eine Unterschriftensammlung für die Abberufung der Oberbürgermeisterin starteten. Die Opposition warf Firea einen eklatanten Verstoß gegen das Grundrecht der Versammlungsfreiheit vor, sogar Premier Mihai Tudose rügte das Vorhaben seiner Parteikollegin: Es sei „nicht der beste Einfall“, einen Weihnachtsmarkt an einer Kreuzung zu errichten, zu der überhaupt keine Fußgängerüberwege führen und die zudem in den letzten Monaten zum Sinnbild für Straßenproteste geworden sei; Fireas Vorhaben biete Anlass zu Spekulationen über ein verkapptes Protestverbot, hatte Tudose geäußert.
Am Samstagvormittag bauten rund 200 Protestler schließlich ein erstes, vor Ort aufgestelltes Metallgerüst für eine Bühne fein säuberlich wieder ab, dabei kam es kurzfristig zu Handgreiflichkeiten zwischen einem „#rezist“-Protestler und einem PSD-Anhänger. Wenige Stunden später gab die Oberbürgermeisterin sodann unter Verweis auf die „Aggressivität“ der Anti-PSD-Protestler bekannt, ihre Pläne bezüglich eines Weihnachtsmarktes vor dem Regierungssitz verworfen zu haben.