Bukarest (ADZ) – Der wegen Verstößen gegen die verfassungsmäßige Ordnung sowie Verbreitung faschistischen Gedankenguts strafverfolgte Rechtsextremist Călin Georgescu ruft neuerdings zum Boykott der nahenden Bukarester Oberbürgermeisterwahl auf. So forderte Georgescu seine Anhänger in einer Videobotschaft auf, von der Teilnahme an einer „Wahlfarce“ tunlichst abzusehen – eine „illegitime Regierung“ könne nämlich keine legitimen Wahlen organisieren. Aus seiner Sicht sei es „fast makaber“, dass sich die Annullierung der ersten Runde der Präsidentenwahl just am 7. Dezember jähre, als „die Demokratie hierzulande begraben“ worden sei, verlautete Georgescu.
Überraschenderweise ging der 63-Jährige dabei auch auf Distanz zur ultrarechten Talkmasterin Anca Alexandrescu, die letzte Woche ihren Antritt im Bukarester Wahlrennen bekannt gegeben und der Georgescu im August noch ausdrücklich seine Unterstützung zugesichert hatte. Wer immer behaupte, in seinem Namen zu sprechen, lüge, stellte der Rechtsextremist nun in seiner Videobotschaft klar – er habe keine politische Partei, alt oder neu, befugt, in seinem Namen zu sprechen. Freie Wahlen werde es hierzulande erst geben, wenn Demokratie wieder Einzug halte – bis dahin könne er weder an faire Wahlen glauben noch sich irgendwie einbinden, so Georgescu.
Alexandrescu stellte daraufhin prompt bei Facebook klar, dass sie „durch nichts gestoppt“ werden könne. Die rechtspopulistische AUR teilte derweil mit, keinen eigenen Kandidaten für das Wahlrennen aufstellen, sondern auf die parteifreie ultrarechte Journalistin setzen zu wollen. Man könne Georgescus „Frust“ zwar nachvollziehen, doch empfehle man den Bu-karestern nichtsdestotrotz eine möglichst rege Wahlbeteiligung, betonte die AUR.





