Regierung ändert Rentenberechnung

Ministerin: Steuerfreibetrag steigt auf 3000 Lei

Während manche Stimmen den Abgang von Arbeitsministerin Simona Bucura-Oprescu fordern, verläuft die Nachjustierung der Rentenneuberechnung für einige Berufsgruppen tatsächlich eher „entspannt“, erklärt Regierungschef Marcel Ciolacu, weil ja niemand Geld verloren habe. Mögliche Fehler in der öffentlichen Kommunikation räumt die Ministerin jedoch ein. Deshalb sei es jetzt wichtig, „korrekterweise auch darauf zu verweisen, dass für fast 85% der Rentner dank der neuen Reformen die Renten gestiegen sind“, erklärt diese gegenüber Radio Rfi Romania. | Archivfoto: Inquam Photos

Bukarest (ADZ) - Nach den jüngsten Pannen versucht die Regierung, bei der Neuberechnung der Renten nachzubessern. Wie Premierminister Marcel Ciolacu Anfang der Woche mitteilte, werde nun geprüft, wo das Rentengesetz Probleme aufweist und das Arbeitsministerium werde für jede relevante gesellschaftliche und berufliche Gruppe eine Benachrichtigung herausgeben. Man arbeite an den Justierungen, „sei aber entspannt“, weil ja niemand Geld verloren habe, so Ciolacu. 

Während die Behörden bei kleiner ausfallenden Renten von „isolierten Einzelfällen“ sprechen, klagen jedoch immer mehr Senioren über deutlich niedrigere Bezüge. Weil die Beitragszeiten anders angerechnet werden, seien beispielsweise ältere seh- und auch sonstig behinderte Personen besonders stark betroffen – sie drohen nun mit Straßenprotesten. 

Immerhin hat Ministerin Simona Bucura-Oprescu angekündigt, dass bei Altersbezügen bis 3000 Lei ab 1. Oktober nichts mehr besteuert wird. Dieser Steuerfreibetrag lag bisher bei 2000 Lei, was darüber lag, wurde mit 10% besteuert. Das Finanzministerium muss nun Änderungen veranlassen, damit Rentner nach der Neuberechnung auch ihre Ansprüche auf Lebensmittelgutscheine nicht verlieren.