Bukarest (ADZ) - Der Lehrer-Streik geht nach den Miniferien zum orthodoxen Pfingstfest laut Gewerkschaften vorerst weiter und damit in die dritte Woche – Achtklässler und vor allem Abiturienten müssen mittlerweile um ihre Abschlüsse bangen. Elternverbände fordern daher einschließlich durch Online-Bittschriften eine sofortige Beendigung des Streiks – die Zukunft der Kinder dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden, so der Tenor.
Im Tarifstreit zwischen den im staatlichen Lehrwesen Beschäftigten und der Regierung gibt es indes nach wie vor keine Annäherung – die Fronten scheinen umso mehr verhärtet, als dass die Exekutive ein Ende des Arbeitskampfes forcieren wollte: So billigte sie letzte Tage eine Eilverordnung, durch die zum 1. Juni die Löhne der Lehrerschaft um 1000 Lei brutto und jene des außerschulischen Personals um 400 Lei brutto angehoben wurden. Weitere Lohnerhöhungen werde es in den kommenden drei Jahren dank des geplanten Gesetzes über die einheitliche Entlohnung im Staatssektor geben, versicherte die Regierung. De facto zwang sie den Streikenden mit diesem Eilerlass jedoch ihr jüngstes Tarifangebot auf, das erstere dezidiert abgelehnt hatten – man lasse sich nicht mit „Brosamen“ und Versprechungen über künftige Lohnanhebungen abspeisen, hatten die Gewerkschaften verlautet. Nichtsdestotrotz erklärte Regierungssprecher Dan Cărbunaru die Tarifverhandlungen mit den Gewerkschaften für „abgeschlossen“, es werde keine weitere Verhandlungsrunde geben.
Scharf gegen die Streikenden schoss auch Staatschef Klaus Johannis: Die Regierung sei „allen Forderungen“ der Gewerkschaften nachgekommen, behauptete der Präsident – es sei daher nicht nachvollziehbar, weshalb weiter „gewagt“ werde, die Abschlussprüfungen der Schüler zu gefährden, so Johannis.