Bukarest (ADZ) – Nach den drei vergeblichen Notrufen der in Caracal von einem mutmaßlichen Serientäter getöteten 15-jährigen Alexandra hat der Chef des Departements für Notsituationen, Raed Arafat, am Mittwochabend ein umgehend in Angriff zu nehmendes 14-Punkte-Maßnahmenpaket angekündigt.
Arafat erläuterte, dass das von der Regierung geschnürte Paket kurz- sowie mittelfristig umzusetzende Maßnahmen beinhaltet, wobei „kurzfristig“ eine Umsetzung innerhalb von 12 Monaten voraussetzt.
Die Maßnahmen visieren zum einen die Prepaid-Handykarten, die künftig nicht mehr anonym erstanden werden sollen. Die Regierung feile bereits an einer Verordnung, die den Verkauf von Prepaid-Karten nur anhand der persönlichen Daten des Käufers gestatten soll, sagte Arafat. Zum anderen soll der erweiterte Notrufstandard AML, der den Telefonstandort schon während der telefonischen Kontaktaufnahme mit den Rettungskräften übermittelt, umgehend integriert werden und zum Einsatz kommen. Die hierfür nötigen Gesetzesänderungen sowie eine Kooperationsvereinbarung mit Google würden ebenfalls diese Tage in Angriff genommen, so Arafat.
Die Notrufzentralen und Leitstellen im Land sollen ihrerseits reformiert und deren Beamte ab sofort ausgebildet werden – entsprechende Schulungszentren sollen in Bukarest und Muresch entstehen. Weiters soll die standardisierte Notrufabfrage rundum überarbeitet und optimiert werden, insbe-sondere für gravierende Fälle wie etwa Entführungen; zudem sollen standardisierte behördliche Zusammenarbeitsverfahren für derartige Fälle erarbeitet werden.
Arafat forderte auch, dass der Sondertelekommunikationsdienst STS künftig dem Verteidigungsministerium unterstellt wird – allerdings ohne den Notruf 112.