Regierung vertagt Entschluss in punkto ukrainischer Getreideausfuhren

Rumänische Farmerverbände bestehen indes auf Importstopp

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Bukarest (ADZ) - Nachdem die EU-Kommission jüngst die Handelsbeschränkungen gegen ukrainisches Getreide aufgehoben hat, steht ein Entschluss der rumänischen Regierung in puncto künftiger Einfuhren ukrainischer Agrarprodukte vorerst noch aus. Man warte zunächst den mit der ukrainischen Seite vereinbarten „Aktionsplan“ ab, den Kiew bis Montagabend unterbreiten wollte, teilte die Exekutive am Wochenende mit. Vom ukrainischen „Aktionsplan“ erwarte man sich „konkrete Vorschläge bezüglich effizienter Kontrollmaßnahmen der eigenen Exporte, um weiteren Verzerrungen des rumänischen Getreidemarktes vorzubeugen“. In ihrer Presseerklärung hob die Regierung zudem ihr Bedauern hervor, „dass auf EU-Ebene trotz ausdrücklicher Forderung der von ukrainischen Getreideausfuhren betroffenen Länder letztlich keine Lösung in puncto Verlängerung der bisherigen Handelseinschränkungen gefunden werden konnte“.

Polen, die Slowakei und Ungarn teilten derweil mit, auch nach Auslaufen des EU-weiten Importverbots für ukrainisches Getreide keine Einfuhren erlauben zu wollen. „Wir werden dieses Verbot verlängern, obwohl die EU-Kommission damit nicht einverstanden ist, wir werden es tun, weil es im Interesse der polnischen Landwirte ist“, stellte der polnische Premier Mateusz Morawiecki klar. Die ungarische Regierung veröffentlichte indes eine Verordnung, die vorsieht, dass das Importverbot für 24 Agrarprodukte aus der Ukraine bestehen bleibt.

Auch die rumänischen Getreidebauern bestehen auf einem weiteren Importstopp: Die „Allianz für Landwirtschaft und Kooperation“ forderte in einer Presseerklärung Regierung und Parlament auf, umgehend eine Verordnungs- oder Gesetzesvorlage vorzulegen, durch die die Einfuhr einer Reihe von ukrainischen Agrarprodukten verboten wird.