Bukarest (ADZ/Mediafax) – Constantin Brâncuşi, einer der größten Bildhauer des 20. Jahrhunderts, beabsichtigte 1951, seine Pariser Werke dem rumänischen Staat zu vermachen. Das kommunistische Regime lehnte seine Kunst jedoch ab. 1953 gab es sogar Bestrebungen, die berühmte unendliche Säule in Târgu Jiu zu demolieren. Brâncuşi nahm daraufhin die französische Staatsbürgerschaft an und spendete sein Lebenswerk dem französischen Staat. Sein im Pariser Pompidou-Zentrum rekonstruiertes Atelier ist heute eine bedeutende Touristenattraktion.
Die rumänische Regierung zeigt seit 2003 Bestrebungen, zumindest die Gebeine des Bildhauers nach Rumänien zu transferieren. 90.000 Lei ist man nun bereit, für juristischen Beistand für das voraussichtlich langwierige Verfahren auszugeben, obwohl die Chancen laut Stimmen aus französischen Kreisen schlecht stünden, weil kein schriftliches Testament des Bildhauers mit entsprechendem Wunsch vorliegt. Regierungssprecher Andrei Zaharescu erklärt das Unterfangen dennoch für notwendig – der Bildhauer sei ein „nationales Kulturgut“.