Bukarest (ADZ) – Regierungschef Florin Cîţu (PNL) hat am Sonntag klargestellt, nach dem Eklat um die chaotische Evakuierung des hauptstädtischen „Foişor“-Klinikums für Orthopädie, das zu einem Corona-Krankenhaus umfunktioniert worden ist, Rücktritte zu erwarten. Man werde sehen, ob „es hierzulande noch Ehre“ gebe, sagte Cîţu, ohne zu erläutern, wessen Rücktritt er erwartet.
Seine Parteikollegen nahmen sich indes kein Blatt vor den Mund: PNL-Vize Ben Oni Ardelean sagte, der Premier sei zur „umgehenden Entlassung des Gesundheitsministers“ aufgefordert – der „Zirkus“ bei der Zwangsevakuierung des „Foişor“-Hospitals habe „das Fass zum Überlaufen gebracht“ und Voiculescu das „Trauma“ der in Mitleidenschaft gezogenen Patienten zu verantworten.
Jedoch ist das „Foişor“-Krankenhaus de facto gar nicht dem Gesundheitsministerium, sondern der Stadt Bukarest unterstellt, was Voiculescu am Sonntag auch auf einer Pressekonferenz betonte. Seinerseits beeilte sich das Bündnis USR-PLUS hervorzuheben, nach wie vor „zu hundert Prozent“ hinter dem angezählten Minister zu stehen. Die Hauptschuld an der skandalösen Evakuierung des Klinikums liege bei der „Verwaltung der Krankenhäuser und medizinischen Dienstleistungen der Stadt Bukarest“ (ASSMD) sowie bei dem von Ex-Oberbürgermeisterin Gabriela Firea Pandele (PSD) ernannten Manager des „Foişor“-Hospitals, der die Verlegung seiner Patienten offenbar aus „politischen Gründen“ hinausgezögert habe.
Die rechtsnationalistische AUR forderte indes einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss wegen der verpatzten „Foişor“-Evakuierung sowie die sofortige Entlassung von Gesundheitsminister Voiculescu und Katastrophenschutzchef Raed Arafat, gegen die zudem strafrechtlich ermittelt werden müsse.