Rekord-Pfändung: DNA lässt Lukoil-Milliarden einfrieren

Geldreserven in Höhe von mehr als 2 Milliarden Euro eingefroren

Bukarest (ADZ) - Neuer Schlag der Antikorruptionsbehörde DNA gegen den im Verdacht der massiven Steuerhinterziehung und Geldwäsche stehenden russischen Ölriesen Lukoil und dessen rumänische Tochter Petrotel: Wie die Ploieştier Korruptionsfahnder am Mittwochabend bekanntgaben, haben sie ihr Ermittlungsverfahren gegen Petrotel erheblich ausgeweitet - und damit auch ihre Sicherungsmaßnahmen. Die DNA ließ nun erstmals Konten, Aktien und Anleihen des Mehrheitsinhabers Lukoil Europe Holdings BV mit Sitz in den Niederlanden im Gesamtwert von 2.007.103.675,74 Euro einfrieren.

Die DNA verdächtigt die Lukoil-Tochter und deren Management schon seit geraumer Zeit, den rumänischen Staat durch Steuerhinterziehung und Geldwäsche um mindestens 240 Millionen Euro geschädigt zu haben. Nach Razzien bei Petrotel hatten die Ermittler letzten Herbst umfangreiches Belastungsmaterial sichergestellt und erste Pfändungen veranlasst. Nach einer Intervention des russischen Botschafters in Bukarest, Oleg Malginow, hatte Premier Ponta die Sicherungsmaßnahmen jedoch öffentlich als „gefährlich für die gesamte Produktionskette in Rumänien“ kritisiert, schließlich würde „niemand mit Pipelines und Rohstoffen nach Russland abhauen“. Zeitgleich drohte Lukoil, die Petrotel-Raffinerie ganz zu schließen, sollten Rohstoffe und Geldreserven nicht umgehend enteist werden, was dann auch geschah.